Neue Version von rpi-dbt03

Die Software von rpi-dbt03 kann jetzt endlich auch direkt in ein Image gepatcht werden, mit Domänennamen umgehen und sogar noch zur Laufzeit über die boot-Partition konfiguriert werden.

Man kann da eine Datei btx_config.txt rein legen, welche dann die Variablen BTX_HOST und BTX_PORT setzen kann.

Der Grundig BT 1000 Video- Bildschirmtext Dekoder

Der BT-1000 ist ein kombinierter Videotext und Bildschirmtext Dekoder.

Hauptgerät
Einschubmodul das in das Fernsehgerät geschoben wird

Da dieses Gerät aus dem Versuchsbetrieb ist, ist es noch ein Prestel Gerät. Laut einem Werbeprospekt wurde nur eine „begrenzte Zahl“ dieser Dekoder gebaut, „über die inzwischen verfügt wurde“.

Was ist da also drin?

Blick auf das Gerät von oben mit beschrifteten ICs

Oben sieht man das Netzteil und die Anschlüsse. Darunter ist die breite Hauptplatine. Auf der rechten Seite ist der SAA50xx Chipsatz für Videotext. Auf der linken Seite ist ein kleines 8053 System mit 2 Kibibytes ROM für die Software. Was ungewöhnlich ist, ist dass da ein UART IC drin ist.

Ansicht des Gerätes von unten

Von unten sieht man oben das Netzteil sowie die gelbe „Interface-Platte“ und rechts eine kleine Platine die vermutlich die Verbindung zum Bandlaufwerk dar stellt.

Die „Interface-Platte“ enthält 2 Kibibytes an EPROM, und einige Schieberegister. Einen Mikrocontroller konnte ich da noch nicht finden.

So bald ich mal wieder Zeit habe untersuche ich das Gerät mal genauer.

Pinout der DBT-03 Buchse (männlich)

DIN-Steckverbinder haben ein Problem, sie sind spiegelsymmetrisch. Leider sind viele dieser Steckverbinder nicht durchnummeriert was die Nutzung relativ schwierig macht.

Allerdings haben wir hier einen Vorteil. Die ED-Leitung hat meistens einen Pull-Up Widerstand Richtung 5V. Somit kann man bei eingeschalteten Dekoder 5V an dieser Leitung messen. Damit das nicht jeder immer wieder machen muss, und da ich das jetzt eh gerade machen muss, hier die Belegung als Bild.

Ausblick auf den neuen DBT-03 Adapter

Der Prototyp des Adapters

Nachdem wir auf dem 36c3 festgestellt haben, dass die ESP32-Module quasi gar nicht im Congress-WLAN funktionieren, kam der Entschluss das man eine verkabelte Lösung braucht.

Der momentane Ansatz sieht wie folgt an. An einen Raspberry Pi wird per SPI ein ATMega 8 angebunden, welcher dann per Optokoppler an das Terminal angebunden wird.

Die Idee ist wie folgt. Wir brauchen um ein DBT-03 zu emulieren nicht nur 1200/75 asynchrone Daten, sondern auch noch einige Signale, die ein UART nicht liefern kann. Zum Beispiel einen 440 Hz und einen 1700 Hz Ton, sowie einige Gleichspannungspegel.

Die naheliegende Lösung ist es einen Timer so einzustellen, dass er mit einer für das Signal passenden Frequenz Interrupts feuert und man dann den Rest in Software macht. So wurde das scheinbar auch in einigen Terminals realisiert. (z.Bsp Loewe Multitel)

SPI deshalb, weil der UART bei einigen Raspberry Pi-Modellen nicht zuverlässig funktioniert. Außerdem kann man dadurch auch den ATMega direkt programmieren. avrdude gibs auch auf den Raspberry Pi und das sollte auch direkt so den Controller flashen können, völlig unabhängig von eventuellen Bootloadern.

Der Prototyp ist noch ein wenig kostenoptimiert auf einer möglichst kleinen Platine. Natürlich kann man das auch auf eine Europlatine packen um das dann in ein original DBT-03 Gehäuse zu packen. Dann würde man zweckmäßigerweise auch gleich einen Schaltregler für die Spannungsversorgung einbauen, oder gar auf Power over Ethernet zugreifen.

Der momentane Stand dieses Projekts ist jetzt auch auf github unter https://github.com/bildschirmtext/rpi-dbt03

Wie man das ESP32 DBT03 Projekt zum Laufen bekommt

Zunächst benötigt man das ESP-IDF Framework. Wie man das installiert wird hier erklärt: https://docs.espressif.com/projects/esp-idf/en/latest/get-started/linux-setup.html

Es ist wichtig, dass man die Umgebungsvariablen setzt wie in Punkt 4 erklärt.

Ist das Framework installiert so holt man sich den Quellcode von hier: https://github.com/bildschirmtext/esp32_dbt03

Mit make menuconfig kann man die Einstellungen der Umgebung anpassen. Dort ist zum Beispiel unter „Serial flasher config“ der serielle Port auszuwählen. (häufig /dev/ttyUSB0, kann aber auch was anderes sein. Einfach mal ls /dev/ttyUSB* eingeben, mal mit und mal ohne eingesteckten Programmer und sehen welches dazu kommt)

Im Prinzip muss man dann nur noch make ausführen welches am Ende ausgibt welchen Befehl man zum Flashen eingeben soll.

Wenn das Gerät keine WLAN-Verbindung aufbauen kann, wartet es auf die Eingabe von 1. Gibt man das ein, so bekommt man ein Menü in dem man die Einstellungen bezüglich des WLANs und der TCP/IP Verbindung zum Server.